EC 2025 – Der Rückblick
Zum dritten und zunächst letzten Mal vertrat der PC Burggarten Horb den DPV beim Euro Cup.
Den Rückblick von Frank Maurer findet ihr hier.
Nun ist es Zeit, in Wort und Bild auf boule4u zurückzuschauen.
Die Halle
Das Boulodrome du Douaisis wurde am 7. März 2022 eröffnet und beherbergte zum zweiten Mal den Euro Cup. Die Anlage umfasst eine große Indoor-Spielhalle mit 64 Bahnen (sechs als center Court) und eine Tribüne mit 1.000 Sitzplätzen . Für Wettkämpfe stehen außerdem 124 Außenbahnen zur Verfügung. Ein Schnellrestaurant, „L’estanque“, befindet sich direkt auf dem Gelände. Neben dem Restaurant gab es noch einen kleinen Food Truck und einen Stand mit Crêpes, Waffeln und sonstigen süßen Leckereien.


Die Horber Spiele

Runde 1 gegen Dänemark

Die Losfee meinte wieder, Horb die schwerste Gruppe des Turniers zuzulosen. Wie im Vorjahr ging es gegen den dänischen Vertreter Hedebo. Im Vorjahr gab es ein 22:9, das klarer klingt, als es war.
In den Tetes begann es mit zwei Niederlagen von Tobse und Silke, Matze holte die ersten Punkte für Horb, Kevin, Frank und Abdoulaye stellten auf 8:4, Vorteil Horb.
Um den Vorsprung zu halten, galt es mindestens ein Doublette zu gewinnen. Die ersten beiden Doubletten wurden klar verloren, im dritten lagen Frank und Abdoulaye hinten, kämpften sich aber Punkt für Punkt heran. Am Ende schafften sie das denkbar knappste Ergebnis und hielten mit 13:12 den Vorteil in den Horber Händen.
Nun musste noch ein Triplette gewonnen werden. Das Mixte mit den beiden Europameistern Tobse und Matze an der Seite von Janania kam nicht gut ins Spiel und verlor mit 4:13. Ängstliche Blicke auf den Nebenplatz. Dort hatten Kevin, Frank und Abdoulaye vermeintlich alles im Griff. Eine beruhigende 10:5 Führung. Dann kassierten die Horber einen Vierer und es entwickelte sich der erste Krimi des Wochenendes.
Die Dänen gingen mit 11:10 in Führung und das Spiel schien Horb zu entgleiten. Zum Glück blieben die Drei nervenstark und bei 11:11 und 12 am Boden, konnte Frank den Sack zumachen. Schock an den Geräten zu Hause. Während der letzten Aufnahme war das Internet weg und die Übertragung am Ende.
Besser machte es Horb, der knappste mögliche Sieg, ein 16:15 gegen Hedebo, der erste Schritt Richtung Achtelfinale war gegangen.

Runde 2 gegen Niederlande

Die Niederländer von JBC ‚t Dupke traten u.a. mit dem Tete WM Bronze Gewinner Kees Koogje an. Dieser spielte gegen unseren Europameister Matthias Laukart und brachte die Niederlande zusammen mit Elise 4:0 in Führung. Tobse Müller konnte sein Tete gewinnen und verkürzen. Frank und Abdoulaye gewannen wieder ihre Tetes, Kevin unterlag und gegen starke Niederländer endete die Tete Runde mit 6:6.
Zwei Doubletten waren der Plan, um in Führung zu gehen. Das Mixte mit Tobse und Jana lieferte sich ein enges Match und holte den ersten Sieg. Der überragende Kees Koogje führte sein Team zum Ausgleich. Nun kam es auf Matze und Pete an. Bei Vorsprung der Niederländer stand Kevin kurz vor der Einwechslung. Pete legte eine Schippe drauf und Matze und Pete konnten den wichtigen Sieg mit 13:9 einfahren.
Damit würde ein Sieg im Triplette ausreichen. Kees ließ auch hier nicht locker, dafür drehte das Horber Mixte Triplette auf und holte ein souveränes 13:7. Damit war der zweite Sieg der Vorrunde eingetütet und der Gruppensieg mehr oder weniger sicher.
Nach dem 16:15 zum Auftakt nun ein 17:14 gegen starke Niederländer rund um den überragenden Kees Koogje.
Zum Abschluss der Gruppenphase ging es gegen Bulgarien




Runde 3 gegen Bulgarien

Gegen Bulgarien war Horb der klare Favorit. Alle sechs Tetes wurden souverän gewonnen, Silke gelang ihr erster Sieg bei diesem Euro Cup. Die Bulgaren deuteten schon an, dass sie Petanque verstanden haben und ernst genommen werden müssen.
In den Doubletten leisteten die Bulgaren einigen Widerstand und konnten knapp das Mixte gewinnen. Konnte der Sieg noch einmal in Gefahr geraten? Pete und Matze holten das zweite Doublette. Wie immer waren Frank und Abdoulaye am längsten auf dem Platz und konnten mit 13:10 den Sack zu machen.
Damit war die Partie mit 18:3 eigentlich entschieden und auch die Gruppe entschieden. Da in der Vorrunde aber alle Spiele gespielt werden müssen, rafften sich alle noch zu den Tripletten auf. Die Horber erledigten die Pflichtaufgabe und die Bulgaren freuten sich über einen zweiten Sieg.
Mit 23:8 war es der klarste Sieg der Vorrunde. Gegen 20 Uhr war der lange Tag beendet. Zur Stärkung ging es zum „Stamm-Italiener“ mit der gesamten Horber Familie. Dort wurden die anderen Gruppenergebnisse geprüft und die nächsten Gegner analysiert. Im Achtelfinale Polen („machbar“) und dann Italien („Schwer“). Einige Verwunderung kam auf, als der Turnierbaum von der CEP versendet wurde und dort Spanien statt Italien der potentielle Gegner im Viertelfinale sein sollte.
Dazu später mehr.

Achtelfinale gegen Polen

Die Polen wurden Gruppenzweiter hinter Monaco mit Siegen gegen Ungarn und Tschechien. Bei internationalen Meisterschaften gab es schon Duelle gegen Polen, ein Land das im Petanque immer mehr aufholt. Dass die Polen gute und sympathische Gegner sind, zeigte sich mit den ersten Kugeln. Silke kassierte gegen die polnischen Nationalspielerin Kinga ein Fanny, Tobse musste schwer arbeiten, um den Ausgleich für Horb zu erzielen. Matze und Frank holten klare Siege, Kevin lag 0:8 hinten und kämpfte sich dann Punkt um Punkt heran. Am Ende war sein Gegner von Kevins Klasse genervt und machte nur noch einen Punkt. Abdoulaye hatte Matchball gegen sich, am Ende holte er ein 13:12 und damit führte Horb mit 10:2
Die Polen gaben weiter alles. Das Mixte um Kinga holte einen deutlichen Sieg. Matze und Pete hatten einige Arbeit mit ihren Gegnern, konnten mit 13:10 aber auf 13:5 stellen. Nun hing es wieder an Frank und Abdoulaye. Wenn sie gewinnen würden, könnte man sich die Tripletten sparen und hätte eine längere Mittagpause. Und wieder war Verlass auf die Beiden. Nach einem 7:7 konnten sich beide vor der Kamera und mit der Unterstützung aller Fans und Spieler steigern und sicherten den Horbern ein 16:5 nach den Doubletten.


Viertelfinale gegen Italien

Im Viertelfinale dann doch Italien und nicht Spanien. Die CEP hatte beim Erstellen des Turnier-Baums einen Fehler eingebaut. Nach Hinweisen von Deutschland, Italien und der Niederlande, wurde dieser korrigiert.
Italien? Da gab es schon einige Spiele dieses Jahr. Unsere Europameister schlugen Italien im EM Achtelfinale in einem dramatischen Spiel. Unsere Frauen retteten die WM in der Barrage gegen Italien auf dem gleichen Platz. Da sollte doch was möglich sein….
Gegen relativ unbekannte Italiener zeigte sich schon in den Tetes, die sind unangenehm zu spielen. Viel Cinema, lange Pausen, aber auch einiges an Qualität. Die ersten drei Tetes waren schnell verloren. Silke war ohne Chance, Matze ließ sich von seinem Gegner Marco aus dem Konzept bringen und Tobse konnte ein gutes Spiel mit Führung gegen einen starken Gegner nicht ins Ziel bringen. Bei 12:10 Führung schoss „Mike“ drei Carreaus und sicherte sich damit ein 13:12. Beim letzten Schuss fiel er zum wiederholten male aus dem Kreis und es gab heftige Proteste. Orange (gelb hatte er schon), Kugel ungültig, in der nächsten Aufnahme nur mit zwei Kugeln, wäre das passende Strafmaß gewesen. Da Tobse aber schon die Kugeln aufgehoben hatte und per Handshake gratuliert hatte, blieb es beim 12:13, trotz heftiger Proteste der Horber bei der Schiedsrichterin.
0:6 nach drei Tetes! Dass Horb aufholen kann, zeigten sie schon in einigen Runden davor. Kevin und Abdoulaye gewannen zu 6 und zu 9 und damit gingen alle Blicke zu Frank Maurer. Der hatte 3:10 zurückgelegen und sein Gegner Alfredo war auf dem Weg, den vierten Tete Sieg für Italien einzufahren. Aber Frank macht dreimal drei Punkte nacheinander und ging mit 12:10 in Führung. Alfredo kam zurück, machte zweimal einen Punkt, vergibt dabei einen Matchball und es steht 12:12. In der letzten Aufnahme reicht Frank eine gute Kugel, Alfredo spielt zweimal auf Frank’s Kugel und mit 13:12 holt Frank das 6:6 nach den Tetes.

Mehr Krimi geht eigentlich nicht. In den Doubletten gibt es einen klaren Sieg des Horber Mixte mit Jana und Matze und zum ersten Mal geht Horb gegen Italien in Führung. In den anderen beiden Doubletten ist es denkbar knapp. Kevin und Tobse kämpfen wie die Löwen. Von 3:12 kämpfen sie sich auf 12:12 heran, um dann nach 2:20 Stunden doch zu verlieren. Italien gleicht aus zum 9:9. Wer ist noch auf dem Platz? Na klar, Abdoulaye und Frank kämpfen gegen Alfredo und Silvio. 6:10. Punkt um Punkt holen die beiden auf, bei 10:10 nach drei Stunden liegen drei Punkte am Boden. Die Schiedsrichterin musste noch einmal ran, dann war das Ergebnis bestätigt und Horb ging mit 12:9 in Führung. ein Sieg im Triplette und das Halbfinale wäre erreicht.


Bei den Herren machten sich die langen Spiele bemerkbar, die Italiener zogen schnell davon. Umgekehrt beim Mixte. Der etwas ältere Stefano wirkte müde und beim bis dahin stark spielenden Mike machte sich die Schulter bemerkbar. Jana, Tobse und Matze diktierten das Spiel und zogen unaufhaltsam davon. Mit einem Fanny machten sie den Einzug ins Halbfinale perfekt. Danach kannte der Jubel keine Grenzen. Im Freudentaumel ging Frank dabei über die Bande und konnte von mir und meinem Stativ gerade noch aufgefangen werden. Als Schäden blieben drei abgebrochene Beine und eine Wunde am Schienbein. Schwamm drüber, noch eine Runde Belgien gegen Spanien schauen, eine Siegerlimonade und ab ins Bett.
Halbfinale gegen Frankreich

Im letzten Jahr ging es im Achtelfinale gegen Frejus. Die Franzosen erwiesen sich als eine Nummer zu groß für Horb. Diesmal hieß der Gegner Arlanc und wieder war Horb der Außenseiter. Es begann mit zwei Niederlagen von Silke und Matze. Das erste Ausrufezeichen setzte Tobse, der sein Tete zu 11 gewinnen konnte. Live im französischem Fernsehen spielte Kevin gegen den 14-fachen Weltmeister Phillipe Suchaud und schaffte die Sensation. Mit 13:11 verkürzte er auf 4:6 für Horb. Den Schlusspunkt setzte Aboulaye, der den „Altmeister“ und die Legende Christian Fazzino mit 13:4 beherrschte und ausgleichen konnte.





Spätestens jetzt wurde Horb von den vielen Zuschauern und dem Gegner mehr als ernst genommen. In den Doubletten ging es nun darum, weiter mitzuhalten und möglichst zwei Doubletten zu gewinnen. Frank und Abdoulaye verloren diesmal recht schnell, Tobse und Kevin hatten bei 11:8 einen Schuss für Schluss. Allerdings auf gute 14 Meter und Tobse schoss leider drüber. Solche Chancen muss man gegen einen so starken Gegner nutzen. Sie machten danach keinen Punkt mehr, das bedeutungslose Mixte Doublette wurde bei 11:11 abgebrochen. Horb brauchte nun beide Tripletten, um ins Finale einzuziehen.
Und schnell wird klar, dass das nicht klappen wird. Die langen Tage forderten ihren Tribut. Die Franzosen hatten viele leichtere und kürzere Spiele, mussten keine Tripletten in den KO-Runden spielen, die Hoffnung, beide Tripletten gewinnen zu können, war nicht mehr wirklich zu spüren. Nach einer guten Stunde unterlag das Mixte Triplette und die schöne Reise der Horber durch den Euro Cup endete gegen starke und faire Franzosen aus Arlanc.
Die Sieger
Die Spanier unterlagen am Ende nach den Zahlen deutlich gegen Frankreich und sicherten sich bei ihrer ersten Teilnahme am Euro Cup gleich Silber. Die Spiele waren aber sehr knapp, mit etwas mehr Glück, hätte Spanien die Tripletten erreichen können. So ist Horb das einzige Team, das Arlanc in die Tripletten gezwungen hat. Bronze ging an Deutschland = Horb und an die Schweiz. Den Fed Cup gewannen wie im Vorjahr die Dänen aus Hedebo






Fazit
Der Euro Cup in der großartigen Halle in Sin-Le-Nobles war eine Reise wert. Der Vertrag mit der Halle wurde verlängert, bis mindestens 2029 ist der Euro Cup hier zu Hause. Das Event war wieder sehr gut organisiert, ein Dank an die Franzosen und die CEP. Horb hat sich wunderbar geschlagen, mit vielen Krimis für Spannung gesorgt und verdient Bronze gewonnen. Bedenkt man, dass das Team ohne Verena und Daniel Reichert sowie Muriel Hess (Teamchefin) antreten musste, ist der Erfolg noch höher zu bewerten.
Deutschland hat beim Petanque stark aufgeholt, spielt vorne mit und wird als starker und fairer Gegner wahrgenommen. Es gab viele schöne sportliche Begegnungen, Horb hat dazu beigetragen, dass das Jahr 2025 international das erfolgreichste Jahr des DPV war.
Es war eine große Freude, die Horber Familie begleiten zu können. Die sehr gute Stimmung, das Zusammenhalten, das Miteinander war immer zu spüren und konnte hoffentlich per Stream nach Deutschland transportiert werden. Danke an Horb für die freundschaftliche Zusammenarbeit, danke an den DPV für die finanzielle Unterstützung und das Anmelden bei der CEP.
Im nächsten Jaht vertritt Waldhof Mannheim den DPV. Durch den dritten Platz der Horber wird Mannheim gesetzt und hat damit die Chance, eine etwas leichtere Gruppe zu erwischen. Viel Spaß und Erfolg 2026 in Douai.
Die Videos
Impressionen






























