Travemünde 2025

Bericht: Hein, Fotos: Hein und Michael Bischoff

Und das ist es wieder passiert. Eine Woche Travemünde ist an uns vorbei geflogen, ein Highlight jagte das nächste und schon freuen sich alle auf 2026. Wer ein Jahr zurückschauen möchte, der kann das hier machen. An dieser Stelle schauen wir auf ein wunderbares Turnier und starten dies an alle, die zum gelingen beigetragen haben und an erster Stelle dem Ausrichter, dem CDB Lübeck

Der Rahmen

Wenn man am Montag vor dem Turnier anreist kann man erahnen, was am Wochenende stattfinden wird. Schon eine beträchtliche Zahl an Spielern bevölkert die Plätze rund um die „Muschel“. Jeden Tag werden es mehr Spieler, es werden Miniturniere veranstaltet und in unterschiedlichsten Formationen gezockt. Am Freitag wird es dann zum Turniergelände. Viele fleißige Hände präparieren die 256 (!) Bahnen, die Tribünen werden errichtet, die Gastrobetriebe nehmen ihren Betrieb auf. Ab Donnerstag gab es schon Kaltgetränke und bei der Turnierleitung konnten Umbuchungen getätigt werden. Das Team rund um Ulrike und Matthias Rehberg arbeitet wie ein gut geöltes Uhrwerk. Dank der 2024 ins Leben gerufener App und WhatsApp Gruppe ist jeder früh über seinen Poule und seinen Platz informiert. Das Turnier ist top organisiert, der Rahmen ist wunderbar, könnten die Lübecker jetzt noch stabiles Wetter organisieren, könnte man von einem perfekten Turnier sprechen.

Der Triplette Samstag

In meinem Vorbericht hatte ich einige Favoriten aufgelistet. Im Halbfinale fanden sich vier Teams dieser Liste wieder. Jan Garner, Till Goetzke, Marco Schumacher spielten gegen Samoelina Vahandrahety, Harilala Ranaivomanana, Harinavalona Andrianjanahary, der frisch gebackene Europameister Matze Laukart spielte mit Robin Stentenbach und Sönke Backens gegen Oscar Hodonou, Moustain Adeniyi, Amia Jude Ange. Normalerweise benötigt man für den Travemünde Sieg neun Siege an einem Tage. Diesmal reichten acht Siege und ein Münzwurf. Das Finale zwischen dem deutschen Triplette Sieger von 2024 und dem von 2021 wurde durch einen Münzwurf entschieden. Eine Unwetterwarnung verhinderte die Austragung, das Preisgeld wurde selbstverständlich geteilt.

Gratulation an Jan, Till, Marco, Sönke, Robin und Matze zum Titel 2025

Erstmals zur Anwendung kamen die Zwischenpoules. Im 64/32 und 16/8 wurden Vierergruppen gelost, nach dem ersten Spiel spielten jeweils die Gewinner der Nachbarbahnen gegeneinander. Dies brachte einiges an Zeitersparnis und an Spannung. Denn neben dem Blick auf den aktuellen Gegner konnte man schon den potenziellen nächsten Gegner ausmachen. Für das Viertelfinale wurde eine Zeit Begrenzung von 90 Minuten plus zwei verkündet, nach meiner Erfahrung, hat sich daran auf dem Platz niemand gehalten.

Der Fehmarn Sieger

Etwas überraschend hatten die drei Kasseler Mario Hoebel, Hein Fuhrmann (ich) und Rolf Knabenschuh das Triplette Turnier auf Fehmarn gewonnen. Die „Fehmarn Überraschung“ auf die Liste der Favoriten zu setzen, wäre etwas vermessen gewesen. Ziel war es, das Fehmarn Ergebnis zu bestätigen. Wieder ins A-Turnier kommen und mindestens noch zwei KO Spiele gewinnen war das Ziel. Am Ende wurde es ein Viertelfinalkrimi gegen den späteren Münzsieger. 12:5 Führung, Schuss für Schluss bei 12:7, in der letzten Aufnahme fehlte eine Legekugel gegen am Ende großartige „Altmeister“. Für mich eine unglaubliche Erfahrung, in Travemünde gegen einige meiner Idole nicht nur gespielt sondern auf Augenhöhe gespielt zu haben. Danke an Rolf und Mario, wir waren ein geiles Team, danke an alle, die uns supportet haben. Wer mehr über uns lesen möchte, der kann es hier machen.

Der BCC spielete mit den „großen“ Jungs

Der Doublette Sonntag

Konnte man am Samstag von herrlichem Boulewetter, unterbrochen nur von einem heftigen Schauer (danke an den Boule Gott) sprechen, begann der Sonntag mit einem Novemberschauer. Kalt, nass, eklig. Zum Glück hörte es am Nachmittag auf zu regnen und es blieb dann kühl aber trocken. Die 512 Teams ließen sich natürlich nicht aufhalten und spielten Runde um Runde. Nach den sieben Spielen am Sonntag, war mein Akku leer, ab dem 16tel Finale konnte ich mit Streams online gehen. Los ging es gleich mit dem Franzosen Kevin Philipson, französischer Tete Meister von 2010. „Was, den kennst du nicht?“ wurde ich gefragt. Nö, ich kenne mittlerweile viele Spieler, da ich aber erst 2017 so richtig in die Boule Welt eingetaucht bin, sagte er mir nichts. Beim Spiel gegen Leon Gotha-Jecle und Philip Niermann dachte ich, den muss ich mir auch nicht merken. Beim Stand von 7:11 machten die beiden Franzosen plötzlich einen Sechser, Kevin war weiter im Spiel und sollte dies noch lange bleiben.

Ab dem Viertelfinale begleitete ich dann das Team Backens/Laukart. Zunächst wurden die Schweden Wiik (Vater und Sohn) ausgeschaltet, im Halbfinale ging es gegen die Dänen Emil Petersen und Jonas Kristensen. Für mich das spannendste und interessanteste Spiel des Tages. Matze rettet das Team mit einem Sauschß gegen Schluss und es ist geprägt von vielen tollen Lege- und Schusskugeln. Das Endspiel ist dann eine Show zwischen Sönke Backens/Matthias Laukart und Kevin Philipson/Rudy Bellens. Hut ab vor Sönke und Matze, die damit ihr 17. (!!) Spiel in 36 Stunden gespielt und gewonnen haben. Seit der Ostsee 2025 weiß ich, wie man sich nach 8 bzw. 7 Spielen fühlt. Natürlich sind die Beiden erheblich jünger 😉

Gratulation an Sönke und Matze zum Doublette Sieg 2025

Fazit

Es war wieder wunderbar. Viele persönliche Begegnungen und Gespräche, gezockt bis Freitagabend, fantastischer Sport in toller Atmosphäre, Sonne, Regen, Wind, es war alles dabei. Nicht umsonst waren beide Turniere komplett ausgebucht. Wer nicht dabei war, der sollte gleich für 2026 buchen.

In eigener Sache

Danke an alle, die bouel4you unterstützen. Danke an Heike Marten, die komplett Fehmarn kommentiert hat und unser Spiel gegen Jan/Till/Marco. Danke an die vielen netten Worte vor Ort. Ich freue mich, dass ich nun die 1.000 geknackt habe und das Finale schon mehr als 9.000 Klicks hat. Und nein, ich verdiene mit boule4you kein Geld, es ist nur ein mit Kosten verbundenes Hobby.

Ausblick 2026

Die geplanten Ankündigungen können hier nachgelesen werden. Am Montag war ich noch auf dem Platz, da ich im Rahmen meiner Trainerausbildung bei Eileen Jenal hospitiert habe. Im Hintergrund liefen die Aufräumarbeiten der CDBler. Ich habe mir vorgestellt, wie im nächsten Jahr im gleichen Moment die Finalspiele stattfinden und die Helfer danach erst mit dem Abbau beginnen können. Ich habe gesehen, dass der Sonntag jetzt schon nicht mehr so gut von Zuschauern besucht wird. Ich würde mir wünschen, dass es beim bisherigen Format bleiben könnte. Aber ich bin gespannt wie sich 2026 mit dem Montag anfühlen wird und werde berichten.

Die Videos

Alle Videos der Ostsee 2025 (Fehmarn und Travemünde) findet ihr in einer Playliste

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