Jugend, Damen, Pokal

Eine Menge ist passiert in den letzten Wochen, das letzte Event war die Junioren und Espoirs EM. Zeit für ein Resümee zur Jugend und eine Überleitung zum Damenkader und dann noch einen Ausblick auf den Pokal.

Jugend

Vor dem Rückblick noch schnell ein Ausblick. Am Sonntag findet der Jugendboulevard in Käfertal statt, jung mit nicht mehr so jung, bestimmt sind einige der EM Teilnehmer mit dabei. Auf nach Mannheim!

EM in Spanien

Mit fünf von acht möglichen Medaillen kam der DPV aus Isla Cristina (Spanien) zurück. Das ist ein toller Erfolg für die Junioren und Espoirs mit ihrem (fast) neuen Trainerteam. Wir erinnern uns, am Jahresende 2023 legte Daniel Dias sein Amt als Espoir Trainer nieder, Martin Kuball und Steffi Schwarzbach wurden bei den Junioren ersetzt durch Maurice Ratz und Pascal Verbreque. Dazu kam in Spanien Leon Gotha-Jecle und an Bord bei den Espoirs blieb Marco Kowalski.

Die Espoirs

Bein den „Männern“ war die Medaille von Justin Neu im Tireur Wettbewerb sicher eingeplant. Als frisch gebackener deutscher Rekordhalter (65 Punkte!) und Junioren Europameister 2022 galt Justin als Favorit. Das Halbfinale locker erreicht, dort aber mit 30:38 dem Monegassen Louis Marsille unterlegen. Bronze ist gut, der Wettbewerb ist ein ganz spezieller, die Hoffnung auf mehr war da.

Im Triplette entsendete der DPV neben Justin noch Finn Ochsenreither (Herxheim) und die beiden DPB Spieler aus Mannheim Gabriel Huber und Fabian Vonberg. Viel mehr Qualität geht nicht. Gegen Belgien am Rande einer Niederlage im zweiten Spiel, im vierten Spiel eine Niederlage gegen Portugal und am Ende Platz 6 mit drei Siegen in der Vorrunde. Das Rematch gegen Portugal ging klar mit 7:13 verloren. Wieder keine Medaille für die Männer, wieder das Aus im Viertelfinale, vermutlich waren die eigenen Erwartungen höher gesteckt.

Bei den „Frauen“ ist der DPV erfolgsverwöhnt. Jeweils Silber gab es bei den letzten beiden EMs. Mit Laura Caliebe, Mercedes Lehner und Celine Grauer waren drei aus dem Vorjahr wieder dabei. Als vierte diesmal Kati Kuipers. Mit drei Siegen aus fünf Spielen hauchdünn Platz vier vor Belgien (1 Buchholzpunkt mehr) erreicht und im Halbfinale mit 10:13 gegen Monaco verloren. Wieder auf dem Treppchen, diesmal Bronze statt Silber.

Im Tireur Wettbewerb erreichte Mercedes Lehner gerade noch mit Platz acht das Viertelfinale und durfte dort gegen die top gesetzte Französin schießen. Mercedes steigerte sich, die Französin fand keinen Rhythmus, mit 24:18 zog Mercedes ins Halbfinale ein. Dort war dann mit 15:34 Endstation gegen die Monegassin Kimberly Chardelin. Nach der Vorrunde ein überraschendes Bronze.

Zweimal Bronze bei den Schützen, Bronze für das Frauen Team, soweit so gut. Bei den Herren stellt sich die Frage, wie der Viertelfinalfluch einmal durchbrochen werden kann. Zweimal war es Frankreich, jetzt war es Portugal.

Die Junioren

Im Tireur Wettbewerb trat wie bei der WM im letzten Winter wieder Oskar Fitz an. Mit guten 34 Punkten ging es direkt ins Viertelfinale, dort ging es gegen den Tschechen Dan Geisler. Und der erwischte einen Sahnetag und besiegte Oskar mit 46:30. Aus der Traum vom Edelmetall.

Mit seinem Team, Mathis Schulz, Luca Pelikan und Emil Croissant reichte es mit zwei Siegen nur zu Platz 13 und es ging in den Nations Cup. Dort ließen die Vier nichts mehr anbrennen und gewannen den Nations Cup souverän. Nach Platz drei im Nations Cup bei der WM, jetzt also ganz vorne. Aber wieder das Viertelfinale verpasst und kein Edelmetall.

Bei den Juniorinnen ging ein zu 2022 verändertes Team ins Rennen. Nur Maria Hein war schon auf Mallorca 2022 dabei, mit Ella Koch, Janaina Cabrera und Alina Kettner waren drei EM Neulinge am Start. Und sie machten es ausgezeichnet. Vier Siege in der Vorrunde und im Halbfinale in einem tollen Spiel den Gastgebern ganz knapp mit 12:13 unterlegen. Ein tolles und etwas überraschendes Abschneiden.

Im Tireur Wettbewerb erreichte Maria Hein als Vorrunden Erste das Viertelfinale. Dort gab es ein souveränes 30:8 gegen die Engländerin Tegan Finley. Im Halbfinale ging es gegen die Belgierin Louna Grosse und es entwickelte sich ein Krimi. Vor den letzten beiden Schüssen lag Maria mit 19:26 hinten. Der Sauschuß auf 8 Meter musste per VAR überprüft werden, dann gab es drei Punkte, 22:26. Und mit einem Volltreffer auf die Sau aus 9 Meter drehte Maria den Krimi und zog mit 27:26 ins Finale ein.

Maria und Leon, Quelle YouTube FEP

Dort war dann gegen die Spanierin Alba Quereda Feierabend, mit Silber holte sich Maria ihre zweite Medaille bei dieser EM. Bravo Maria!

Fazit

Fünf von acht möglichen Medaillen ist stark. Vor allem die „Frauen“ konnten überzeugen und machen Hoffnung auf die Zukunft. Den männlichen Junioren wünscht man mal mehr als den Nations Cup und bei den männlichen Espoir gilt es eine Truppe zusammenzustellen, die mal Edelmetall nach Hause bringt. Es hat Spaß gemacht, das Geschehen von zu Hause zu beobachten. Wer kein Facebook hat, der schaute beim CEP in die Röhre, das DPV Komm-Team machte einen super Job, man war zu Hause immer gut informiert.

Von der Jugend zu den Frauen

Die guten Ergebnisse bei den Juniorinnen und den Espoir Frauen bilden die Grundlage für kommende Erfolge bei den Seniorinnen. Und bei denen hat es ordentlich gerumpelt im Gebälk. Zum Rücktritt der DPV Kader Spielerinnen Caro Birkmeyer, Anna Lazaridis und Eileen Jenal hat ptank.de eine gute Zusammenfassung der Ereignisse geschrieben. Dem ist faktisch nichts hinzuzufügen.

Darum ein Blick zurück. Juli 2021, mit Sönke Backens ist ein erfahrener und etablierter Trainer als Damen Bundestrainer am Start. Eileen gewinnt mit Luzi Beil und Domino Probst das Damenturnier in Marseille und die goldene Zukunft unseres Damen Petanque wird ausgerufen. Zwei Jahre davor war bei der WM in Kambodscha der Tiefpunkt unter dem Trainer Sebastian Lechner erreicht (ca. Platz 36 von 42, der genaue Platz konnte nicht mehr auf der DPV Seite ermittelt werden). Sönke krempelte den Kader um, mit Bronze bei der WM in Karlslunde 2022 (Eileen/Verena Gabe ) wurde ein weiterer großer Erfolg erzielt. Zur Belohnung ging es zu den World Games in die USA. Etwas mehr Zeit und Kontinuität und dann wäre mit diesem Trainer/Kader Gespann vieles möglich. Dachte man.

Strahlende Zukunft in Marseille 2021

Denn im Herbst 2022 war das Engagement von Sönke als Bundestrainer schon wieder vorbei. Offiziell fehlte Sönke die Zeit, hinter den Kulissen rumorte es damals schon im DPV Trainerstab, es gab abweichende Vorstellungen von der zukünftigen Ausrichtung der Trainer und der Besetzung der gut bezahlten Cheftrainer Stelle, die Zusammenarbeit mit dem Espoir Trainer war ausbaufähig. Schnell war mit Rosario Italia ein Nachfolger gefunden. Mit Anna Lazaridis wurde der Kader verstärkt, Eileen und Anna spielten eine solide WM in Benin. Mit Luzi, Eileen, Kerstin Lisner und der wieder in den DPV Kader berufenen Lara Koch ging es im November 2023 zur WM nach Thailand. Dort gab es mal wieder ein Aus im Achtelfinale, für einen Lichtblick sorgte Kerstin mit Platz fünf im Tireur Wettbewerb.

Und kaum waren alle wieder zu Hause, da gab es den nächsten Wechsel. Rosario wechselte nach einem Jahr zum 55plus Kader, Lara Koch wechselte von der WM Spielerin zur Bundestrainerin. Der Kader wurde neu gesichtet, u.a. Caro Birkmeyer, Lea Mitschker und Anna Bohnhoff wurden wieder in den Kader berufen. Mit Caro und Anna Lazaridis ging es im Juni zur Doublette EM in die Schweiz. Dort wurde zweimal Bronze geholt (Caro/Anna und Anna/Matze), hinter den Kulissen gab es erste Differenzen. Nicht nur im Damen Team, aber auch dort. Es gab eine Nachbetrachtung und einen Versuch, die Differenzen aufzulösen.

Lara Koch, hier beim DPB Finale als Spielerin für Waldhof Mannheim

Mit Caro, Anna, Eileen und Lea ging es im Juli zur Triplette EM nach Santa Susanna. Die Ergebnisse sind bekannt, die Konsequenzen von Eileen, Anna und Caro, gut zwei Monate später, ebenfalls. Offen bleiben viele Fragen. Warum war es nicht möglich in all den Wochen die Differenzen zwischen Spielerinnen und Lara zu klären? Lara Koch hat offensichtlich Fehler gemacht, aber wer macht die nicht? Wie tief muss der Frust der Spielerinnen sitzen, dass sie so (öffentlich) reagiert haben? Warum ist der DPV mit einer Sportdirektorin und einem Cheftrainer nicht in der Lage, die Dinge zu moderieren, aufzuarbeiten und Lösungen zu finden? Warum reagiert der DPV öffentlich nicht? (Das einzige auf der DPV Seite war bisher eine Aussage des Trainer Ausschusses: „Dazu brauchen wir in der Breite und in der Spitze gut ausgebildete Trainer*innen.“ War das nur schlechtes Timing oder eine Message?).

Warum wurden zunächst nur Caro und Anna von der DPV Kader Seite genommen? Wurde Eileen nicht ernst genommen? Warum spielte Eileen Anfang September noch für den DPV in Monaco und tritt 14 Tage später zurück? Und wie geht es weiter? Nächstes Jahr ist fünffach Doublette/Tete WM (September) und Frauen Triplette WM (November). Macht Lara weiter? Mit welchen Spielerinnen? Wie möchte man den, auch nach außen hin, entstandenen Schaden/Scherbenhaufen wieder reparieren/zusammenkehren?

Galerie der ehemaligen Kader Spielerinnen

Wünschenswert wäre eine Kontinuität im Kader und auf dem Trainerstuhl. Dazu Transparenz und die Mitnahme der Öffentlichkeit, nicht nur in den guten Zeiten. Bei den Grünen gab es zuletzt einige Rücktritte, um einen Neuanfang zu starten. Mal sehen ob und wie der DPV reagiert.

Pokal

Am Sonntag gibt es das Final Four in Hessen. Am 3.11. gibt es das Final Four aus Niedersachsen Live auf Boule4u.
Soeren Voigt, mit mir zwei Jahre beim DPV, wird mit mir aus Vollersode berichten.

Schade dass es keinen deutschen Pokal der 10 Landespokalsieger gibt. Warum eigentlich nicht?

Quelle: Axel Malter, Online Hessen Cup

Und dann geht es vom 7-10.11.24 zum Europapokal mit Burggarten Horb. Auch von dort wird Boule4u berichten.

Freut euch darauf

Die Zahlen zur EM

Alle folgenden Grafiken und Tabellen Quelle CEP Facebook

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