Einspielverbot – der Aufreger der Saison

Schon bei der Bundesliga wurde die neue Regelauslegung zum §18 diskutiert, beim DPV Master in Edingen-Neckarhausen sorgte sie nun für großen Frust, den Jannik Schaake auf petanque-aktuell kommentierte. In den sozialen Medien ist die Sache klar, die Regel macht so keinen Sinn und sorgt für Frust.

Boule4u hat mit Hugo Port (DPV Vizepräsident Schiedsrichterwesen) zum Thema telefoniert. Aus privaten Gründen steht Hugo gerne zu einem späteren Zeitpunkt für ein Interview zur Verfügung.

Der DPV reagiert (Update 04.05.)

Aufgrund der massiven und berechtigten Kritik setzt der DPV die Auslegung der Regel zunächst einmal aus. -> Zum DPV Beitrag



Worum geht es eigentlich?

$18 hat immer schon Probewürfe verboten, ließ aber eine Menge Raum für Interpretationen. Meist ging es dabei um die Spieler einer Partie. Nun wurde die Regelauslegung konkretisiert. Laut Hugo Port gab es vermehrt Beschwerden von Spielern über Boulisten auf Nachbarbahnen, die sich munter einschossen, obwohl nebenan noch ein offizielles Spiel lief und die aktiven Spieler sich gestört fühlten. Bisher setzte der DPV auf die Vernunft und die Fairness der Spieler, die aber von einigen Wenigen nicht aufgebracht wurde.

Also entschloss sich der DPV, die Regel neu und strenger zu interpretieren. Ab sofort ist nach Anpfiff einer Runde das Einspielen, Warm Spielen, Spaß Spielen und sonstiges Kugel Werfen auf dem gesamten Spielgelände verboten. Allerdings kann nach Bedarf und Verfügbarkeit ein Teil des Spielgeländes dafür frei gegeben werden. Dies ist laut Hugo unbedingt notwendig und erwünscht (wenn räumlich möglich). Weder das Einspielen, noch das spätere freie Spielen auf freien Turnierbereichen soll generell verboten werden und Sinn der Regelauslegung sein.

Der DPV wird dies intern noch einmal besprechen und die Schiedsrichter sensibilisieren. Wie so oft wäre es wünschenswert, wenn eine Kommunikation zwischen Spielern und Schiedsrichtern/Jury stattfindet und die Regelauslegung mit Augenmaß angewendet wird.

Wie Hugo sagte, die Uneinsichtigkeit von Wenigen führte leider zu einer Verschärfung für alle, soll aber in keinem Fall den Spaß an unserem Spiel „kaputt“ machen.

Lösungsansätze

Die Spieler sollen bitte die Schiedsrichter ansprechen und nach (Ein) Spielmöglichkeiten fragen. Die Schiedsrichter sollten im Sinne aller Spieler mit Augenmaß entscheiden. Im Sinne der Spieler auf dem Platz, die ihre Partien in Ruhe beenden wollen und der Spieler, die sich für eine Einwechselung oder das nächste Spiel einspielen möchten. Oder einfach nur aus Spaß am Spiel nach dem Ausscheiden noch Zocken wollen. Gerade bei größeren Turnieren, zentrieren sich die Finalspiele immer und gegen die Nutzung der Außenplätze kann es keine Einwände geben.

Hoffen wir, dass sich der Umgang mit der Regelauslegung einspielt und bald kein nervendes und störendes Thema mehr ist. Die Regeländerung der Toilettengänge hat sich ja auch beruhigt. Natürlich bleibt die Frage, ob mehr Regeln unseren Sport besser machen und ob es nicht reichen würde, die bestehenden einfach zu beachten und fair miteinander umzugehen.


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