Zeitspielende – ein Kommentar

Mit dem Beitrag vom 08. Juni auf der DPV Seite ist das Thema Zeitspiel bei DMs vom Tisch. Gut gemacht. Die Spieler und die Landesverbände haben ihren berechtigten Unmut kundgetan, das DPV Präsidium hat reagiert und den Beschluss aufgehoben. Es bleiben aber Fragen, die in dem Bericht nicht beantwortet werden.

Ich war im Jahr 2022 bei 4 DMs für das DPV Kommunikationsteam auf dem Platz und habe daher eine gute Kenntnis der Abläufe.

Ja, es ist aller Ehren wert, dass sich Bouler als Ehrenamtliche beim DPV engagieren und für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen sorgen. Dafür gebührt ihnen Dank. Und ein DM Wochenende ist lang. Freitag die DM Kiste empfangen, aufbauen und dann die Einschreibung. Am Samstag wieder Einschreibung, Auslosung, Listen drucken und dann die Ergebnisse eintragen und die Veranstaltung begleiten. Sonntag bis in den Nachmittag wieder vor Ort bis zu den Siegerehrungen, DM Kiste einpacken, fertig. Und dann noch eine Fahrt quer durch die Republik nach Hause. Zur Entlastung des DM Teams wird eine weitere Übernachtung auf Kosten des DPV angeboten, so dass die Rückreise am Montag stattfinden kann. Sehr gute Lösung.

Also eine Menge Zeit, die die Ehrenamtler an so einem Wochenende investieren. Was im Ehrenamt nicht zum Tragen kommt, ist das Arbeitszeitgesetz. Da ist die Rechtslage eindeutig. Das 10 Stunden Argument ist also hinfällig. Natürlich ist es wichtig, dass niemand über seine Grenzen belastet wird. Der anstrengendste Tag ist für das DM Team und die Schiedsrichter sicher der Samstag, ab Sonntag laufen nur noch wenige Partien. Das DM Team könnte durch den DPV Repräsentanten am Samstag entlastet werden, die Schiedsrichter können sich abwechseln. Im Zweifel stockt man die Anzahl der Ehrenamtler jeweils um eine Person auf.

Die Änderung war sicher gut gemeint, es stellt sich die Frage, warum wurde sie so schlecht diskutiert und kommuniziert. Bei vielen Verbänden gibt es Ideen für Änderungen, da werden sie diskutiert, abgewogen und brauchen teilweise Jahre zur Umsetzung. Beim DPV wird mal eben ein Zeitspiel bei DMs beschlossen, eine Einspielregel verschärft, die Anzahl der DPB Absteiger kurz vor dem ersten Spieltag auf 4 erhöht.

Die Sportler und Veranstalter werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Warum landet das am 18. 03. beschlossene Thema Zeitspiel nicht am 19.03. auf dem Tisch der Hauptausschusssitzung, sondern wird per Mail an die LV Präsidenten*innen gesendet? Warum gibt es zu so einer relevanten Änderung keinen Bericht auf der DPV Seite? Warum fragt man nicht im Vorfeld Sportler und Veranstalter um ihre Meinung? Die Veranstalter freuen sich über eine Ausrichtung, möchten aber auch durch eine DM Einnahmen generieren. Da ist dann Zeit Geld und die Orga wird durch Stoßzeiten erschwert.

Generell wäre es wünschenswert, wenn bei den Sport betreffende Änderungen, eine Vertretung der Spieler einbezogen würde. Dazu mehr Transparenz (wir planen, wir diskutieren, wir möchten eure Meinungen, …) und Änderungen mit entsprechendem Vorlauf und Augenmaß und wir alle haben noch mehr Spaß mit unserem Sport. Das im November neu formierte DPV Präsidium (nach dem Fehlstart mit dem Kurzzeit Vize Inneres mit falschem Parteibuch) war umsichtig genug, die beiden Eigentore des Frühlings schnell zu korrigieren. Wünschen wir ihm mehr Glück bei den nächsten Entscheidungen. Gespannt kann man sein, was beim Thema „Getränkeauswahl“ auf die zukünftigen DM Teilnehmer zukommen wird.

Quelle DPV Webseite, Statement des DPV Präsidenten

Jetzt allen viel Spaß in Berlin !!

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