DPB Finale 2024
Wie schon im Vorjahr fand der dritte und letzte Spieltag der Bundesliga in Mannheim statt, diesmal nicht in Käfertal, sondern auf der Anlage des TSV Badenia Feudenheim. In Käfertal war es schon spannend, diesmal sollte es oben noch spannender werden, dafür waren die Absteiger schon nach Runde 14 gefunden. Boule4u war vor Ort und hier nun die Zusammenfassung des letzten DPB Spieltags.
Die Meisterfrage
In den letzten beiden Jahren war die Frage, Düsseldorf oder Horb? In diesem Jahr lief es auf Burggarten Horb oder Waldhof Mannheim hinaus. Beide Teams spielten souveräne 10 Runden und führten die Tabelle klar an. Die Ausgangslage war ebenso klar. Horb hat einen Sieg Vorsprung und hat alles in eigener Hand. Mannheim muss Druck machen und auf einen Ausrutscher der Horber hoffen.
In Runde 11 starteten beide Teams mit souveränen Siegen. Horb startet mit 5:0 gegen Ibbenbüren, Waldhof besiegt Siemens mit 4:1. Beide Teams treten souverän auf, die Horber sind nominell etwas schwächer aufgestellt, mit Tobias „Tobse“ Müller fehlt einer der Horber WM Fahrer.
In Runde 12 zeigen die Horber erstmal Nerven. Das Mixte Triplette wird klar gewonnen, das „Herren“ Triplette führt und hat fünf Matchbälle. Die lassen Daniel, Frank und Sascha liegen und plötzlich steht es nur 1:1 gegen den starken Aufsteiger aus Bochum. Muriel Hess bittet ihr Team zur Besprechung und die Horber besinnen sich auf ihre Stärke und holen ein 4:1. Waldhof schlägt Freiburg mit 5:0 und stellt den alten Abstand von minus ein Sieg und minus 4 Spiele Differenz wieder her.
Mit Runde 13 endet der Samstag. Horb spielt gegen Mechenhard und Waldhof gegen Ibbenbüren. Zweimal 5:0, bei Horb rettet Abdoulaye im zweiten Triplette nervenstark das Mixte Triplette mehrfach vor einer Niederlage, am Ende kann jedes Spiel entscheidend sein. Nach einem heißen und langen Samstag hat sich an der Tabellensituation nichts verändert, Horb hat es weiter in der eigenen Hand.
Der Sonntag
Nun bekommt es Waldhof mit den unbequemen Bochumern zu tun und nebenan spielt Horb gegen Siemens. Schnell steht es 1:0 in beiden Partien, der Waldhofer Sascha Wagner schaut mal bei Horb vorbei, 2:12 im Mixte Triplette, da könnte was gehen. Die Spieler sind nicht nur freundschaftlich verbunden, Sascha und Muriel erwarten zusammen ein Baby, der eine oder andere Spruch wird zwischen den Teams ausgetauscht. Bei 9:12 hat Siemens eine große Chance mit 4 Kugeln auf der Hand gegen zwei Punkte am Boden Schluss zu machen. Eine Runde Bier wurde aus der Waldhofer Ecke geboten, die Mülheimer lassen die Chance liegen, am Ende ein 5:0 für Horb und nur ein 4:1 für Waldhof. „Wir machen Druck, aber die verlieren einfach nicht“ kommentiert einer der Waldhof Spieler.
Die letzte Runde, Runde 15, hat dann eine besondere Konstellation. Waldhof trifft auf Saarbrücken, die noch um Platz drei spielen. Horb trifft auf den Rivalen der Vorjahre, Düsseldorf. Die können mit einem Sieg Horb die Suppe versalzen und noch selber den dritten Platz erreichen.
Auf dem Fernseh-Court läuft alles scheinbar nach Plan für Horb. 10:4 Führung und alles im Griff. Dann fängt man sich einen Vierer und es entsteht große Unruhe. Nicht nur wegen dem Spielstand. Das angekündigte SWR Fernsehteam wird zum Platz geführt und beginnt mit dem Aufbau von Kamera und Mikrofon. Der Zeitpunkt mitten im Spiel ist schlecht gewählt, die Konzentration ist gestört. Horb kann auf 12:8 stellen, kassiert dann einen Fünfer und liegt 0:1 hinten. Es entsteht eine große Aufregung, von Protest einlegen ist die Rede. Nachdem das Mixte ebenfalls verliert, liegt Horb 0:2 hinten und es gibt einigen Redebedarf zwischen den Offiziellen von Horb und dem DPV.
Die Waldhöfer gehen mit 2:0 gegen Saarbrücken in Führung und es beginnt das große Rechnen. Schnell ist klar, wenn Waldhof 5:0 gewinnt, dann kann Horb 2:3 verlieren, um noch Meister zu werden. Aber bei einem 1:4 oder 0:5 wäre Waldhof Meister.
Das 5:0 der Waldhöfer ist relativ schnell erspielt, nun fiebern alle bei den drei Horber Doubletten. Daniel und Peter vor der DPV Kamera liegen hinten, Matze und Tess liegen hinten, Frank und Abdoulaye führen, aber der Gegner gleicht aus. Es ist eng und spannend. Matze steigert sich und ist hochkonzentriert, Daniel wirft seine ganze Erfahrung und Klasse in die Waagschale, Tess und Peter steigern sich auf der Legeposition. Matze holt mit Tess das Mixte Doublette und schreit seine Anspannung heraus. Frank und Abdoulaye liegen plötzlich hinten, Peter (Pete) legt zwei ins Aus, die Düsseldorfer haben die Chance mit einem Sechser Aus zu machen, aber Marco Lonken und Moritz Rosik treffen einige ihrer flachen Schüsse nicht und geben so den Horbern die Chance, in der übernächsten Aufnahme Schluss zu machen. Daniel beendet es mit einem krachenden Carreau, die Freude ist riesengroß, Horb hat es geschafft.
Am Ende verlieren sie mit 2:3 gegen Düsseldorf und es ist ein Herzschlag Finale. Punktgleich und Spielgleich wird Horb zum dritten mal in Folge DPB Meister. Knapper Vize Meister wird der Aufsteiger Waldhof Mannheim. Beide Teams waren in dieser Saison eine Klasse für sich. Platz drei holt sich mit dem Sieg über Horb das Team aus Düsseldorf.
Wir gratulieren Horb zur Meisterschaft und Mannheim und Düsseldorf zu den Plätzen auf dem Podest. Das war spannend und hochklassig. Danke
Der Abstiegskampf
Nur noch kleine Chancen gab es für Saarlouis, Wiesbaden und Krähenwinkel. Siegen, siegen, siegen stand auf den Plänen für das Wochenende, denn der Rückstand war groß. Saarlouis und Krähenwinkel starteten mit Niederlagen am Samstag und damit war klar, das Abenteuer Bundesliga endet für die beiden Aufsteiger nach einem Jahr. Wiesbaden, mit der neuen Trainerin Jennifer Wagner an der Seitenlinie, startete mit einem 3:2 gegen Berlin devant und ging optimistisch in das nächste „Endspiel“ gegen Hanweiler. Nach schwachem Start konnte das Herren Triplette das Spiel drehen, 1:0 für Wiesbaden. Das Mixte Triplette hatte drei Schuss für Schluss. 3 Löcher, ein 1:1 und in den Doubletten war Hanweiler nicht mehr zu stoppen, damit stand mit Wiesbaden der dritte Absteiger fest.
Wer wird der vierte? Zehlendorf, Siemens Mülheim oder Freiburg? Der Spielplan bescherte in Runde 13 das Duell Freiburg gegen Siemens. Lange sah es nach einem 2:0 für Freiburg aus, dann doch ein 1:1 nach den Tripletten. Die Partie fand auf den etwas höher gelegenen harten Plätzen ohne Beleuchtung statt und es dauerte nicht lange, da stellte der DPV Verantwortliche Siggi Ress einen Platzwechsel in den Raum. Bei hereinbrechender Dunkelheit und einem 2:1 für Siemens werden die anderen beiden Doubletten verlegt. Das Mixte holt das 2:2 und es gibt einen Krimi um 22 Uhr. 12:12! Freiburg war schon fast durch, aber Schötti verhindert mit einer press an die Sau gelegten Kugel das Aus. Siemens hatte danach Matchbälle, nun die alles entscheidende Aufnahme. And the winner is Siemens, die damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen.
Freiburg braucht nun zwei Siege am Sonntag. Los geht es gegen Ibbenbüren. 2:2 und eine hohe Führung. Dann, man ahnt es 12:12, nachdem Ibbenbüren 4 Matchbälle nicht nutzen konnte. Es geht hin und her und mit der letzten Kugel legt Ibbenbüren den 13. Punkt. Freiburg ist damit raus und der Abstiegskampf beendet. „Es ist so bitter“ fasst Armin Hogh es für seine Freiburger zusammen.
Fazit
Ein großer Dank an Badenia Feudenheim und alle Helfer dort. Das war erste Klasse! Tolles Catering, freundliche Gastgeber und eine tolle Anlage. Super
Es gab viele spannende und hochklassige Spiele, Hut ab vor allen, die bei diesen Temperaturen solche Leistungen über zwei Tage erbringen. Die Bundesliga ist eine Top Liga und das wird sich noch weiter entwickeln, starke Aufsteiger werden nachrücken. Drei von fünf Aufsteigern (Wiesbaden ist für Niedersalbach nachgerückt) haben sich gleich wieder verabschiedet, Bochum war eine Bereicherung für die Liga. Mit Waldhof hat ein bärenstarker Aufsteiger für einen spannenden Titelkampf gesorgt. Wir können uns auf eine spannende Saison 2025 freuen. Horb verliert mit Tess und Sascha zwei Spieler, bei Waldhof steht hinter Lara und Sascha Koch ein Fragezeichen. Warten wir die Entwicklungen ab und freuen uns auf 2025
Die Tabelle
Zu den Ergebnissen
Am Rande
Das SWR Team
Es ist gut ausgegangen. Hätte Horb es nicht geschafft, wäre das Thema Störung durch den SWR noch mehr in den Fokus gerückt. Das Team des SWR konnte einem leid tun. Eingeladen, um unseren Sport ins Rampenlicht zu bringen, gab es ordentlichen Gegenwind. Erst der Trubel beim Triplette, dann wurde das Team bei den Doubletten von den Horbern vertrieben. Keine gute Idee am Spielfeldrand Zuschauer zu interviewen, wenn es daneben um die Meisterschaft geht. Kein Vorwurf an das SWR Team, für die ist Boule Neuland, aber der Ausrichter hätte dies besser managen müssen.
Die Schiedsrichter
Drei Schiedsrichter waren an beiden Tagen im Einsatz und sie machten ihren Job überwiegend gut. Am Samstag wurde mir die gelbe Karte gezeigt, da ich mit einem alkoholfreien Weizen am Spielfeld zusehen wollte. „Kein Alkohol im Spielbereich“ wurde mir gesagt. Meine Anmerkung, dass es sich um ein isotonisches alkoholfreies Getränk handelt, wurde quittiert mit „das sieht man ja nicht, könnte auch Bier sein“ und ich wurde hinter die Rauch und Alkohol Linie verbannt. Die Spieler mit einer milichig weißen Flüssigkeit in ihren kleinen Gläschen am Spielfeldrand wurden nicht ermahnt, das sah auch eindeutig nicht nach Bier aus.
Etwas weniger sorgfältig war man bei der Regelüberwachung. Manche Minute fühlte sich an wie drei und beim Spiel Freiburg gegen Siemens hatte man den Eindruck, ein Spieler wollte den Platz für den Sonntag schon mal aufbereiten. Dreimal vor, dreimal Donne bauen, das Ganze vor den strengen „Weizenglas“ Augen. Und nicht nur einmal, sondern mehrmals, hier wurde das eine oder andere Auge zugedrückt.