BuLi Finale 2023
Am letzten Spieltag fanden die Runden 11-15 der DPB in Mannheim Käfertal statt. Die Käfertaler zeigten sich wieder als sehr gute Gastgeber, das Wochenende war an Spannung nicht zu überbieten. Im folgenden meine Zusammenfassung eines heißen Wochenendes.
Der Meisterkampf
76% der boule4u Leser waren sich einig, Platz 1 lässt sich Düsseldorf nicht mehr nehmen. Nur 13% glaubten noch an Horb. Die Ausgangslage war klar, Horb musste gegen Düsseldorf gewinnen und dann auf eine weitere Niederlage der Düsseldorfer hoffen. Teil eins erfüllte Horb mit einem 3:2 gegen Düsseldorf, die Entscheidung fiel durch die beiden Siege im Mixed, in denen Tess Hauptvogel, wie am gesamten Wochenende, stark vorlegte. Tess spielte 9 von 10 Spielen am Wochenende, da ihre Vereinskollegin Verena Gabe nicht im Kader war. In einem Spiel wurde Tess durch Muriel Hess ersetzt, die sich ansonsten auf die Teamführung konzentrierte.
Das Duell
In Runde zwei spielte Düsseldorf gegen Freiburg und war natürlich Favorit. Die Freiburger spielten ein starkes Boule, den Düsseldorfern war der Druck förmlich anzusehen. Gerade noch das zweite Triplette mit Ach und Krach zum 1:1 gewonnen, dann aber zwei Doubletten verloren und Horb eine Vorlage gegeben. Horb gewinnt 4:1 gegen Mechenhard und ist nun punktgleich und aufgrund der deutlich besseren Spieledifferenz Tabellenführer. Vorteil Horb.
In Runde drei geht es für Horb gegen die starken Ibbenbürer. Nun hat Horb den Druck und verliert beide Tripletten. Im Mixte Doublette holen Tess und Matze einen klaren Sieg, Tobse Müller und Daniel Reichert gleichen zum 2:2 aus, den entscheidenden Krimi liefern sich Samoelina Famonjena Vahandrahety und Shemsedin Berisha gegen Frank Maurer und Abdoulaye Diol. Die Ibbenbürer führen 11:4, Frank und Abdoulaye drehen, Frank schießt die Sau gegen Schluss ins Aus, Abdoulaye rettet eine Aufnahme mit einem Wahnsinnsportee und am Ende verlassen Sam dir Nerven. Horb rettet sich und führt am Ende des Samstags weiter vor Düsseldorf. Ob das „wenn wir das noch drehen springen wir bei Sascha Wagner alle nackt in den Pool“ umgesetzt wurde, ist boule4u nicht bekannt.
Am Sonntag gewinnen Horb und Düsseldorf jeweils in Runde 14. In Runde 15 kassiert Horb noch ein 1:1 bei den Tripletten gegen Niedersalbach, nach den Doublette Siegen von Tess und Matze sowie Tobse und Daniel steht die Titelverteidigung fest und der Jubel kennt keine Grenzen.
Gratulation an Horb! Ihr seid eine tolles Team und verdienter DPB Meister 2023.
Gratulation an Düsseldorf für eine starke Saison und die Vizemeisterschaft.
Kampf um Platz 3
Permanent wechselte der Inhaber des Bronze Platzes. Mal Ibbenbüren, dann Viernheim, am Ende holt sich wie schon 2022 die PF Saarbrücken Platz drei. 4:1 Siege am Wochenende führte die Saarländer von Platz 6 auf Platz 3. Gratulation!
Der Abstiegskampf
Auf wenig Gegenliebe führte bei den DPB Teams die Regelung, die Anzahl der Absteiger von drei auf vier zu erhöhen. Vor dem Spieltag konnten sich alle Teams ab Platz 9 noch retten, konnten aber auch die Abstiegsplätze 13-16 belegen. Es konnte also eng werden…..
Mehr Spannung ging nicht! Es ging hin und her. Siemens holte das erste Spiel gegen Zehlendorf und setzte zu einem Lauf an. Freiburg holt zwei Siege um dann gegen Nippes zu verlieren. Oppau holte zwei Siege und war am rettenden Ufer dran, Lübeck startete mit zwei Niederlagen, es wurde enger und enger. Die Spiele wurden emotional geführt, parallel wurde geschaut, wie es auf den Nebenplätzen stand, die Spannung war zum Greifen. Es wurde gerechnet und gebangt. Nur die Mülheimer kletterten mit 4 Siegen ganz locker Platz um Platz nach vorne und hatten schon nach der Runde 14 den Klassenerhalt sicher.
Der Mülheimer Flow
Vor der letzten Runde war klar, Nippes und Herxheim werden absteigen, Oppau hatte schlechte Karten und dann wurde es eng zwischen Freiburg, Lübeck und Zehlendorf. Die Berliner sicherten sich in der letzten Runde aus eigener Kraft ihren DPB Platz für 2024 mit einem 3:2 gegen Viernheim. Lübeck leistete sich ein 1:4 gegen Saarbrücken, holte nur einen Sieg am Wochenende und muss als vierter Absteiger die DPB verlassen. Mechenhard und Freiburg konnten ihre letzten Spiele ebenfalls nicht gewinnen, profitierten aber von der Lübecker Schwäche.
Die Tipps
Ihr hattet auf boule4u über die möglichen Absteiger abgestimmt. Die meisten sahen Siemens als Absteiger und lagen falsch. Die wenigsten sahen Lübeck als Absteiger und lagen falsch. Oppau und Herxheim wurden getippt, Nippes sahen 10% als Absteiger. Dies zeigt, wie ausgeglichen die Liga war und wie schwer korrekte Vorhersagen sind.
Hut ab vor allen Teams, ihr habt nie aufgegeben und alles reingeworfen. Bis zur letzten Aufnahme hat jedes Team alles gegeben. Herxheim holt am Sonntag noch zwei Siege, Nippes schlägt Mechenhard, in dieser DPB war fast alles möglich. Bei allem Ehrgeiz, Rivalität und Siegeswillen war es schön zu sehen, wie sportlich und fair die Spieler miteinander umgehen. Respekt!
Das Mittelfeld
Niedersalbach war nach dem ersten Spieltag mit 5:0 Tabellenführer. Am Ende reichte es nur zu Platz 8, aus den weiteren 10 Spielen wurden nur drei weitere Siege geholt. Nach dem Start sicher eine kleine Enttäuschung. Eine super Saison spielten die beiden Aufsteiger Hanweiler (9:6) und Devant Berlin (8:7). Schon vor dem letzten Spieltag hatten beide Teams den Klassenerhalt sicher, am Ende holten sie die Plätze 6 und 7 und können optimistisch die nächste Saison planen.
Die Enttäuschten
Knapp in der Liga geblieben ist das junge Team aus Mechenhard. Im letzten Jahr noch lange im Kampf um die Medaillen, wollte es dieses Jahr einfach nicht laufen. Ein Sieg am Wochenende, bei allerdings schwerem Restprogramm, reichte gerade für Platz 11. Die Mechenharder werden dies sicher analysieren, um 2024 wieder in der oberen Hälfte mitzumischen. Genug Potential hat die Mannschaft.
Die Lübecker hatten sich die Saison sicher ebenfalls anders vorgestellt. Mit einem Sieg gegen Herxheim in Runde 14 hätten die Lübecker den Klassenerhalt klar machen können, im entscheidenden Doublette Mixte wurde ein 12:1 verspielt, der Norden ist damit zunächst DPB freie Zone.
Auch zu den Enttäuschten gehören die Düsseldorfer. Wenn man mit zwei Siegen Vorsprung zum letzten Wochenende fährt, dann möchte man die Meisterschaft holen. Die Niederlage gegen Horb war knapp, die folgende Niederlage gegen Freiburg überraschend. Die Vizemeisterschaft wie im Vorjahr ist gut, aber nicht das, was drin gewesen wäre und was sich die Düsseldorfer gewünscht haben. Ob es am Ende die Nerven waren, werden die Düsseldorfer analysieren, um in der nächsten Saison den Horber Hattrick zu verhindern.
Die Rahmenbedingungen
Tolle Bahnen, top Wetter, ein toller Veranstalter, immer aktuelle Ergebnisse, Übertragungen durch den DPV, es war ein fast perfektes Boule Wochenende. Der DPV konzentrierte sich mit seinen Übertragungen auf den Kampf um die Meisterschaft, der spannende Abstiegskampf blieb leider außen vor. Eine zusätzliche „Abstiegskonferenz“ durch Boule4u hätte vielen vor Ort und zu Hause an den Bildschirmen gefallen, wurde vom DPV aber nicht gewünscht.
Vor Ort wäre es hilfreich gewesen, wenn jede Bahn einen Spielstands Anzeiger gehabt hätte. Am Samstag war ein Viertel der Bahnen abgedeckt, am Sonntag die Hälfte. Die ständige Frage „Wie steht es?“ nervt die Spieler und die Zuschauer. Bitte einmal 24 transportable Anzeiger anschaffen und verwenden.
Das Fazit
Nach dem Zweikampf Düsseldorf gegen Horb und die Dominanz der beiden Teams im Vorjahr, gab es 2023 eine sehr ausgeglichene Liga. Jeder konnte jeden schlagen, der Kampf um alle Plätze war bis zur letzten Runde extrem spannend. 5 Siege reichten nicht sicher zum Klassenerhalt, im letzten Jahr reichten noch 4 Siege aus. Es gab keine schwachen Teams in der Liga, der Abstiegskampf war knapp wie niemals zuvor. Es wird sich zeigen, ob die nächsten vier Aufsteiger eine ähnliche Qualität mitbringen werden.
Wer die DPB 2023 vor Ort verpasst hat, der sollte sich 2024 mal einen Spieltag ansehen. Hochklassiges und spannendes Boule, tolle Spieler und eine respektvolle Atmosphäre von der ersten bis zur letzten Minute gibt es nur in der Petanque Bundesliga.
3 Antworten
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[…] in Mannheim statt, diesmal nicht in Käfertal, sondern auf der Anlage des SV Badenia Feudenberg. In Käfertal war es schon spannend, diesmal sollte es oben noch spannender werden, dafür waren die Absteiger […]