WM in Dijon – die Gewinner

Nun ist sie gespielt, die Triplette und Tireur WM in Dijon. Die Franzosen waren auf zweimal Gold abonniert, es kam bekanntlich anders.
Den Rückblick auf die WM gibt es in mehreren Teilen. Wir beginnen mit einem Blick auf die Gewinner.

Die Event Halle, beim Tireur Finale nicht gut gefüllt, sonst meist proppenvoll

Tireur

Im ersten Halbfinale standen sich völlig überraschend Ungarn und Mauritus gegenüber. Zwei Schützen, die vorher niemand auf dem Zettel hatte. Im zweiten Halbfinale traf Spanien auf Madagaskar, diese beiden waren unter den Favoriten. Der Spanier JESÚS ANTONIO ESCACHO ALARCÓN wirkte müde und hatte gegen JEAN-FRANCOIS RAKOTONDRAINIBE keine Chance. Der bis dahin völlig unbekannte Ungar Laszlo Nagy bezwang PARVEZ KHODABACCUS ebenso deutlich. Damit kam es im Finale zum Duell eines Favoriten mit einem Außenseiter.

Und der Ungar hielt mit und konnte den Rückstand knapp gestalten. Leider gab es nach dem dritten Atelier eine Unterbrechung (Unklarheit über die Punkte), die beide Schützen störte. Im fünften Atelier schoss der Madegasse noch zweimal die Zielkugel und holte sich damit am Ende souverän Gold.

Ungarn, Madagaskar, Mauritius, Spanien

JEAN-FRANCOIS RAKOTONDRAINIB war der beste Tireur im Wettbewerb, nicht nur dass er mit 54 Punkten das beste Ergebnis schoss, er war in allen Runden locker (54, 47, 30, 46) und schoss sich vermeintlich „leicht“ zu Gold. Von diesem fantastischem Spieler werden wir noch viel hören und sehen.

Verlierer

Der dreimalige Champion und Titelverteidiger Dylan (Didi) Rocher mühte sich im ersten Durchgang zu 25 Punkten. Zu schwer schien der Druck der Öffentlichkeit auf seinen Schultern zu lasten. Mit Rang 18 wäre es schon das Aus gewesen. Denn angekündigt war eine Repechage für die Plätze 5-16. Kurzerhand wurde die Regel angepasst und Dylan durfte noch einmal ran (Plätze 5-20). Im zweiten Durchgang ging es besser, zwei Sau Treffer hätten für das Viertelfinale gereicht. Für Dylan eigentlich kein Problem, an diesem Tag schon. Aus der Traum vom ersten Gold.

Deutlich hinter seinem Weltrekord von 67 Punkten blieb auch Diego Rizzi mit 28 Punkten. In der Repechage drehte er mächtig auf und schoss sich mit 45 Punkten auf Platz 7 (Summe 73). Im Viertelfinale scheiterte er sensationell mit 36 zu 39 an PARVEZ KHODABACCUS. Dabei schoss er gut, aber zweimal auf Atelier 4 knapp drüber, Punkte die am Ende fehlten. Einmal fühlte er sich um drei Punkte betrogen, das Ende dieses Viertelfinals war an Spannung nicht zu überbieten. Diego ging mit dem 20. Schuss in Führung und brauchte einen Fehlschuss von Parvez. Der traf ebenfalls seinen 20. Schuss, die nächste Überraschung war amtlich.

Der für Deutschland schießende Matze Laukart blieb mit 23 Punkten unter seinen Möglichkeiten und scheiterte auf Platz 21 knapp.

Ohne Flow im Tireur Gewimmel – Matthias „Matze“ Laukart

Triplette

Zweimal Europa und zweimal Afrika standen im Halbfinale. Und es gab mit Italien gegen Tunesien und Frankreich gegen Madagaskar zwei Kontinentalvergleiche.
Im ersten HF trat der haushohe Favorit Frankreich gegen Madagaskar an. Madagaskar war einige Jahre international gesperrt und durfte in Dijon endlich wieder antreten. Die Franzosen waren auf ihrer Mission Gold bis dahin kaum gefordert. Am Samstag gaben sie in drei Spielen gegen Burkina-Faso, Mali und Kambodscha einen Punkt ab. In der Vorrunde gab es 5 Siege, Spanien, Monaco und Deutschland konnten es immerhin einigermaßen spannend machen.

Madagaskar ließ seinen Altstar CHRISTIAN ANDRIANTSEHENO auf der Bank und legte erst mal alles an die Sau. Zweimal retteten sich die Franzosen mit Sautreffern zu Neuaufnahmen, danach zog Madagaskar schnell auf 9:0 davon. Die frenetisch angefeuerte französische Mannschaft wechselte aus, konnte aber nur eine Aufnahme gewinnen. Dylan Rocher, Philippe Suchaud, Henri Lacroix und Jean Feltain waren gegen FALY DONALD ANDRIANANTENAINA , JEAN-FRANCOIS RAKOTONDRAINIBE und FARATIANA RAKOTONIAINA völlig chancenlos und der Gold Traum platze nach einer Stunde mit 3:13.

Im zweiten HF traf der Deutschland Bezwinger Tunesien auf Italien. Italien holte sich Platz 1 in der Vorrunde, gewann den Poule gegen die Schweiz und hatte im Achtelfinale gegen Burkina-Faso keine Probleme. Im Viertelfinal gab es einen knappen 13:12 Krimi gegen Benin, das war bis dahin das beste Spiel dieser WM.
ANDREA CHIAPPELO, ALESSIO COCCIOLO und DIEGO RIZZI ließen den Tunesiern keine Chance. Dies lag an der eigenen Stärke, aber auch daran, dass die Tunesier eine Klasse schlechter spielten als gegen Deutschland. Dies lag vielleicht auch daran, dass sie gerade 10 Minuten vor der Partie in die Halle kamen. Da hatten sich die Italiener schon eine Stunde warm gespielt. Gerade der Tireur MOHAMED KHALED BOUGRIBA erwischte ein rabenschwarzes Spiel, mit 13:4 zog Italien ins Finale ein.

Das Finale

Nach den beiden Halbfinalspielen war Madagaskar leichter Favorit, denn zu überzeugend war die Leistung gegen Frankreich. Allerdings verfügt Italien über mehr Erfahrung, Diego und Alesio hatten vor zwei Jahren das WM Finale in Karlslunde gewonnen.

Madagaskar begann etwas nervös, Italien war sofort da. 4:0 für Italien nach zwei Aufnahmen. Madagaskar verpasst einen Schuß für Fünf, kommt aber besser ins Spiel und geht mit 6:4 in Führung. Dann greift der „Boule-Gott“ in die Partie ein. Zweimal zieht Andrea zufällig die Sau und so kann Italien auf 10:6 stellen. Die Madagassen lassen sich nicht entmutigen und kommen auf 9:10 heran. Dann Punkt für Madagaskar am Boden, eine in der Hand und die Chance, mit einem Doppel Take-Out Schluss zu machen. Sicher könnten sie für Zwei legen, aber sie gehen das Risiko und kontern die Eigene. 9:11. Madagaskar geschlagen? Nein, sie kämpfen sich auf 11:11 heran und gehen dann in einen Shout-Out auf 6 Meter.

Diego schießt zwei Carreaus, Jean-Francois kontert diese, die Italiener wechseln die Taktik und legen. Alesio zweimal an die Sau, der Milieu trifft einmal, dann kommt der vorentscheidende Streifschuss. Der Punkt bleibt bei Italien. Der Leger entfernt sie, Andrea hat 40 cm Platz und legt eiskalt zwei Kugeln rein.

13:11, Italien ist Weltmeister! In diesem Spiel leicht unterlegen, aber mit viel Können und etwas Glück holen sie sich das Regenbogen-Trikot. Platz 1 nach der Vorrunde, ungeschlagen durch das Turnier, gegen Benin gewackelt und im Endspiel die beste Leistung gezeigt. Gratulation!

Madagaskar hat im Turnier zweimal verloren. 4:13 in der 4.Runde und 11:13 im Finale, zweimal gegen Italien. Der Sieg gegen Frankreich war ein Statement, Madagaskar hat gezeigt, dass es die letzten Jahre zu Recht auf internationaler Bühne vermisst wurde. Gratulation zu Silber und einer herausragenden Vorstellung.

Tunesien wird sich über Bronze freuen, Platz 12 nach der Vorrunde ließ das nicht erahnen. Allerdings bezog Tunesien die beiden Niederlagen in der Vorrunde gegen Frankreich und Madagaskar, Losglück sieht anders aus.
Für Frankreich ist Bronze eher ein Waterloo als ein Erfolg. Das Team ging durch alle Medien, um für die WM zu werben und wurde entsprechend frenetisch vor Ort gefeiert. Bis Madagaskar kam, sah und siegte.

Die Medaillen Gewinner

Das deutsche Team hat es mit einer starken Leistung mal wieder ins Achtelfinale geschafft und ist dort gegen starke Tunesier verdient unterlegen. Die Tunesier hatten den Vorteil, auf der Bahn 2 ihren Poule zu spielen und sie waren nach drei Partien auf diesem Platz im Flow. Den Deutschen fehlte in entscheidenden Momenten die Konstanz, um die wenigen Schwächen der Tunesier ausnutzen zu können. 5:3 Spiele ist eine gute Bilanz und lässt für die nächsten Events hoffen.

Teil 2 folgt am Wochenende, dann Buntes aus Dijon…..

Die Zahlen

alle folgenden Tabellen und Bilder, Quelle: FIPJP Facebook

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Eine Antwort

  1. 06/01/2025

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